„CINÉFÊTE 14“: Programm und Dossiers

Den Spielplan für Cinefete 14 in Bonn finden Sie hier:
Programmübersicht Cinefete mit Auslastung Stand 13.2.2014

 

LA NOUVELLE GUERRE DES BOUTONS
Deutscher Titel: Krieg der Knöpfe
Komödie/Abenteuer, Frankreich 2011, 100 Minuten
Regie: Christophe Barratier
Mit Laetitia Casta, Guillaume Canet, Kad Merad und Gérard Jugnot
1. bis 7. Klasse

Südfrankreich im März 1944: Seit Generationen ärgern und prügeln sich die Jungen der Nachbardörfer Longeverne und Velrans, wo sie nur können. Als Lebrac, der Anführer der Bande aus Longeverne, einem Gefangenen die Knöpfe seiner Kleidung abschneidet, schwören die Jungen aus Velrans Rache. Aber dann kommt die hübsche Violette nach Longeverne – und der Krieg der Erwachsenen holt den der Kinder ein. Denn in Wahrheit heißt das Mädchen Myriam, ist Jüdin und musste vor den Nationalsozialisten aus Paris fliehen. Ihr droht die Deportation durch Polizisten des Vichy-Regimes, wenn die Jungen nicht zusammenhalten. Die Kinder und die Eltern aus den verfeindeten Dörfern haben nun keine andere Wahl, als sich zu verbünden und gemeinsam auf der richtigen Seite zu stehen… „Christophe Barratier (Die Kinder des Monsieur Mathieu) wagt mit Krieg der Knöpfe eine Erneuerung der wunderbaren Verfilmung des französischen Jugendbuchklassikers“ (Zeit online). Die Neuverfilmung von Louis Pergauds Roman durch den Regisseur fügt den bekannten kindlichen Auseinandersetzungen einen zweiten, historisierenden Erzählstrang hinzu.
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TOMBOY
Drama, Frankreich 2011, 82 Minuten
Regie: Céline Sciamma
Mit Zoé Héran und Malonn Lévana
5. bis 7. Klasse

Laure trägt ihre Hosen am liebsten weit und die Haare kurz. Wie ein Mädchen sieht sie nicht aus und möchte am liebsten keins sein. Als sie mit ihren Eltern umzieht, nutzt sie ihre Chance und stellt sich ihren neuen Freunden als Michael vor. Geschickt hält sie ihr intimes Abenteuer vor den Eltern geheim. Für ihre Familie bleibt sie Laure, doch für die anderen Kinder ist sie Michael, der rauft, Fußball spielt, und in den sich die hübsche Lisa verliebt. Laure kostet ihre neue Identität aus, als ob der Sommer ewig so weitergehen könnte. Mit frappierender Authentizität, Leichtigkeit und Natürlichkeit erzählt die Regisseurin Céline Sciamma in Tomboy vom entscheidenden Sommer eines Mädchens, das anders sein möchte.
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LE GAMIN AU VÉLO
Deutscher Titel: Der Junge mit dem Fahrrad
Drama, Belgien/Frankreich 2010, 87 Minuten
Regie: Jean Pierre und Luc Dardenne
Mit Thomas Doret und Cécile De France
7. bis 10. Klasse

„Le gamin au vélo“ ist der zwölfjährige Junge Cyril, der nur einen Wunsch hat: Seinen Vater wiederzufinden, der ihn auf unbestimmte Zeit in einem Kinderheim untergebracht hat, ohne eine Telefonnummer zu hinterlassen. Doch der Vater ist aus seiner Wohnung ausgezogen und meldet sich nicht mehr bei ihm. Bei seiner verzweifelten Suche trifft er auf Samantha, der Besitzerin eines Friseursalons, die sich bereit erklärt, ihn an den Wochenenden bei sich aufzunehmen. Zunächst ist Cyril allerdings kaum in der Lage die Liebe zu erkennen, die Samantha ihm entgegenbringt und ihre Gutmütigkeit muss manche schwere Probe bestehen. Dabei ist es doch gerade diese Liebe, die dem Jungen mit dem Fahrrad am meisten fehlt, um seinen Zorn zu besänftigen. „Der Junge mit dem Fahrrad, ein starkes Plädoyer für den Sieg der Liebe über den grauen Alltag und eine Ode an das Leben, war der fünfte Film der Dardennes im Wettbewerb von Cannes und beweist Kontinuität und sukzessive Perfektionierung ihrer Arbeit, das Feilen an Kleinigekiten, die ihr Werk groß machen.“ (kino.de)
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LES ÉMOTIFS ANONYMES
Deutscher Titel: Die anonymen Romantiker
Komödie, Frankreich/Belgien 2011, 80 Minuten
Regie: Jean-Pierre Améris
Mit Benoit Poelvoorde und Isabelle Carré
7. bis 13. Klasse

Zartbitter, samtigsüß, raffiniert aromatisch – in der Herstellung verführerischer Schokoladenkreationen ist Angélique äußerst erfinderisch. Doch sie fällt in Ohnmacht, wenn sie jemanden ansprechen muss. Jean-René führt eine Schokoladenmanufaktur, aber im Umgang mit Menschen gerät er in Panik. Während Angélique ihrer übergroßen Empfindsamkeit in einer Selbsthilfegruppe zu Leibe rückt, versucht Jean-René seine Hemmungen mittels Einzeltherapie zu überwinden. Als Angélique in Jean-Renés Manufaktur aufgrund einer Verwechslung die neue Stelle als Vertriebskraft antritt, sind die Hürden, die sie überwinden muss, enorm. Doch verglichen mit Jean-Renés Angst vor den eigenen Gefühlen ist ihre Lage fast ein Kinderspiel. Denn die unerwartete Zuneigung zu seiner neuen Mitarbeiterin ist eine außerordentliche Herausforderung, der Jean-René mit unorthodoxen Mitteln begegnet. Jean-Pierre Ameris’ Komödie bringt aberwitzige Situationen mit großer Poesie auf den Punkt. „Herzerwärmend, lustig, très français” kommentierte 2011 die Zeitschrift Neon.
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MON PIRE CAUCHEMAR
Deutscher Titel: Mein liebster Alptraum
Komödie, Frankreich/Belgien 2010, 102 Minuten
Regie: Anne Fontaine
Mit Isabelle Huppert, Benoît Poelvoorde und André Dussollier
9. bis 13. Klasse

Mon pire cauchemar ist die Geschichte einer unmöglichen Beziehung und des Aufeinanderprallens gesellschaftlicher Extreme. Schon bei der ersten Begegnung von Agathe und Patrick sprühen die Funken. Nichts verbindet die wohlhabende Galeristin und den Gelegenheitsarbeiter mit krimineller Vergangenheit, wären da nicht beider Söhne, die in dieselbe Klasse gehen und eng miteinander befreundet sind. Als Agathes Lebensgefährte François ausgerechnet Patrick für Renovierungsarbeiten in der Wohnung engagiert, nehmen die Ereignisse ihren Lauf, und nicht nur Agathes Leben wird dabei kräftig durcheinander gewirbelt. „Neue Gefühle verdrängen erloschene Emotionen, alte Denkmuster werden umgestülpt. Geistreich, humorvoll und schlagfertig liefern sich Agathe und Patrick Szenen einer Beziehung mit überraschendem Ausgang.“ (kino-zeit.de)

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DANS LA MAISON
Deutscher Titel: In ihrem Haus
Thriller, Frankreich 2012, 105 Minuten
Regie: François Ozon
mit Fabrice Luchini, Kristin Scott Thomas und Emmanuelle Seigner
9. bis 13. Klasse

Der frustrierte Lehrer Germain (Fabrice Luchini) gibt seiner Klasse die Aufgabe, einen Essay über ihr letztes Wochenende zu schreiben. Die Ergebnisse sind für den Pädagogen uninspiriert und mehr als enttäuschend, doch ein Werk sticht aus der Masse der Mittelmäßigkeit hervor: Der Aufsatz des introvertierten Claude (Ernst Umhauer), der sich stets zurückhaltend in die letzte Reihe des Klassenzimmers verzieht. Der Junge schreibt, dass er es am Wochenende geschafft habe, seinen Mitschüler Raphael in dessen Haus zum Lernen zu besuchen – ein Umstand, den er schon lange beabsichtigt hatte. Mit einem hohen Maße an Beobachtungsvermögen und auch einem starken Hang zum Voyeurismus schafft es Claude, mit seinem Text Germain in den Bann zu ziehen. Selbst dessen Ehefrau Jeanne (Kristin Scott Thomas) ist vom Talent des Jugendlichen überzeugt. Gemeinsam wollen sie Claude so gut es geht fördern, doch die Aufforderung zur Fortsetzung des Aufsatzes scheint unvorhersehbare Ereignisse ins Rollen zu bringen. Was ist Realität, was Fiktion – das ist die spannende zentrale Frage von François Ozons meisterlichem und bewegendem neuen Thriller voll warmer Emotionalität, mit Leichtigkeit, Tiefgang und Krimi-Spannung – eine prickelnde Mischung, die selten ist. 2012 gewann der Film den Jugendjury-Preis bei der 12. Filmkunstmesse Leipzig.

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LA MER À L’AUBE
Deutscher Titel: Das Meer am Morgen
Drama, Frankreich/Deutschland 2011, 90 Minuten
Regie: Volker Schlöndorff
Mit Léo-Paul Salmain, Ulrich Matthes, Christopher Buchholz
9. bis 13. Klasse
FSK ab 16 freigegeben

Frankreich, im Kriegsjahr 1941: Nachdem die deutschen Truppen ein Jahr lang wie “Gott in Frankreich” lebten, wird in Nantes ein deutscher Offizier auf offener Straße erschossen. Die Attentäter können unerkannt entkommen. Der Führer in Berlin ordnet umgehend die Exekution von 150 französischen Geiseln als Vergeltung an. Die hinzurichtenden Geiseln sollen auch aus dem Internierungslager Choisel in der Bretagne ausgewählt werden. Dort wird unter anderem der 17-jährige Guy Môquet festgehalten: er hatte in einem Kino Flugblätter verteilt. Gemeinsam mit 26 Mithäftlingen steht Guy auf der Liste der zu Exekutierenden in Châteaubriant. Der Film fängt drei Perspektiven ein: die des hinzurichtenden Jungen, die des heimlichen Protokollanten Ernst Jünger und die des schießenden Wehrmachtssoldaten. Goldene Palme und Oscar-Preisträger Volker Schlöndorff über seinen Film: “Es ist eine kleine Geschichte, unendlich groß, durch den Mut der Beteiligten, unerbittlich in seinem Ablauf wie eine griechische Tragödie und fast unverständlich im heutigen Europa. Wer immer Europa-müde ist, sollte sich daran erinnern, wo wir herkommen.”

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