Hier finden Sie weitere Informationen für Ihre Berichterstattung zu den Internationalen Stummfilmtagen.
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Das Programm 2022 (Arkadenhof der Uni Bonn und im Stream unter www.internationale-stummfilmtage.de)
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Donnerstag, 11. August 2022, 21 Uhr: MALE AND FEMALE (Vom Diener zum Herrscher – Der ungekrönte König); Cecil B. DeMille, USA, 1919
Zum Auftakt des Festivals wird am Donnerstag, den 11. August, MALE AND FEMALE gezeigt, ein Drama mit lustigen Elementen von dem amerikanischen Regisseur Cecil. B. DeMille. Der Film basiert auf dem Bühnenstück The Admirable Crichton von Peter Pan-Autor James M. Barrie und handelt von Liebe und Geschlechterrollen in unterschiedlichen Gesellschaftsschichten. Er war in der Zeit seiner Veröffentlichung ein großer Erfolg und verhalf der Hauptdarstellerin Gloria Swanson dazu, zum Star zu avancieren.
Die musikalische Begleitung kommt von Elizabeth-Jane Baldry (Harfe) und Stephen Horne (Flügel, Flöte, Akkordeon).
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Freitag, 12. August 2022, 21 Uhr: SVYNI ZAVŽDY SVYNI (Schwein bleibt Schwein); Chanan Šmajin, UkrSSR, 1931
Diese späte Stummfilmproduktion der in Odessa angesiedelten Firma Ukrainefilm spielt an einem abgelegenen Bahnhof, der in Chaos gestürzt wird, als die Meerschweinchen eines reisenden Wissenschaftlers beschlagnahmt werden. Der Film galt als verschollen, bis im Bundesarchiv eine Kopie gefunden wurde, die in der Folge an das ukrainische Filmarchiv, das Oleksandr Dovzenko National Centre, repatriiert wurde.
Erstmals tritt zu dem Film Daan van den Hurk (Flügel) bei den Stummfilmtagen auf, gemeinsam mit Mykyta Sierov (Oboe)
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Freitag, 12. August 2022, 22:15 Uhr: ASSUNTA SPINA; Gustavo Serena & Francesca Bertini, Italien, 1915
ASSUNTA SPINA, ein in Neapel gedrehter Divenfilm, zeigt den Besucher*innen ein heißblütiges Drama um Liebe und Hingabe, Misstrauen und Verlust. Schauspielerin Francesca Bertini führt nicht nur Regie, sondern spielt auch selbst in dem Film mit. Die Restaurierung des Films in Farbe durch die Cineteca di Bologna konnte dank einer viragierten Nitrokopie aus dem Bestand der Cinemateca Brasileira erfolgen.
Die Live-Musik zum Film kommt im Arkadenhof von Stephen Horne (Flügel, Flöte, Akkordeon).
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Samstag, 13. August 2022, 21 Uhr: MORAL; Willi Wolff, Deutschland, 1928
In dieser sozio-kritischen Gesellschaftssatire, die auf dem berühmten Theaterstück von Ludwig Thoma basiert, kann die weitgehend in Vergessenheit geratene österreichisch-jüdische Schauspielerin Ellen Richter in einem ihrer besten Filme bewundert werden. Der Film zeigt auf spritzig-witzige Weise, was passiert, wenn eine pikante Berliner Revue in einer provinziellen konservativen Kleinstadt gastiert und deren glamouröser Star die Scheinheiligkeit der Hüter der sittlichen Ordnung zu entlarven droht. Die 4K-Restaurierung des Kooperationspartners der Stummfilmtage, dem DFF – Deutsches Filminstitut und Filmmuseum, die in Zusammenarbeit mit der Filmoteca Valenciana und dem Bundesarchiv entstand, erlebt in Bonn ihre deutsche Erstaufführung.
Musikalisch begleitet wird der Film von Elizabeth-Jane Baldry (Harfe) und Stephen Horne (Flügel, Flöte, Akkordeon).
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Samstag, 13. August 2022, 22:45 Uhr: LJUDYNA Z KINOAPARATOM (Der Mann mit der Kamera); Dziga Vertov, UkrSSR, 1929
Dieser unumstrittene Klassiker und einer der einflussreichsten Dokumentarfilme aller Zeiten dokumentiert einen Tag im Leben eines Filmkameramanns in der Sowjetunion. Entstanden ist der Film, der ganz ohne Zwischentitel auskommt, unter der Leitung Dziga Vertovs in enger Zusammenarbeit mit seiner Ehefrau und Schnittmeisterin Elizaveta Svilova. Im Westen lange in beschnittenen Kopien bekannt, wird in Bonn zum ersten Mal die 2010 vom EYE Filmmuseum restaurierte Vollbild-Fassung gezeigt, die auch die ursprüngliche Aktstruktur des Films aufweist.
Musikalisch begleitet wird der Film von Sabrina Zimmermann (Geige) und Mark Pogolski (Flügel).
Sonntag, 14. August 2022, 21 Uhr: WHAT’S THE WORLD COMING TO? (In was für Zeiten leben wir?); Richard Wallace, USA, 1926
Der Titel dieser Slapstick-Kurzkomödie mag wie eine verzweifelte rhetorische Frage in Reaktion auf die aktuelle instabile Lage der Weltpolitik klingen. Im Film geht es jedoch um etwas anderes: Er zeigt mit einem Augenzwinkern, wie die Welt in 100 Jahren (im Jahr 2026) aussehen könnte, wenn sich die Geschlechterrollen völlig vertauscht haben. 2015 wurde er vom San Francisco Silent Film Festival auf Grundlage der einzig überlieferten 16mm-Kopie restauriert.
Die musikalische Live Begleitung kommt von Sabrina Zimmermann (Flügel) und Mark Pogolski (Flügel).
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Sonntag, 14. August 2022, 21:45 Uhr: KÄMPFENDE HERZEN / DIE VIER UM DIE FRAU; Fritz Lang, Deutschland, 1921
Dieser wenig bekannte Film von Fritz Lang ist ein dramaturgisch komplexer Thriller um vertauschte Identitäten, der in mancher Hinsicht Langs spätere Kriminalstummfilm-Meisterwerke Dr. Mabuse, der Spieler und Spione vorwegnimmt. Jahrelang galt er als verschollen, bis in den späten 1980er Jahren eine Kopie im Bestand der Cinemateca Brasileira wiederentdeckt und von der Deutschen Kinemathek restauriert wurde.
Musikalisch begleitet wird der Film von Sabrina Zimmermann (Geige) und Mark Pogolski (Flügel).
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Montag, 15. August 2022, 21 Uhr: HÄNDE; Miklós Bándy & Stella F. Simon, Deutschland, 1929
Dieser experimentelle Kurzfilm ist eine künstlerische Reflexion über “das Leben und die Liebe eines zärtlichen Geschlechts”, so der Untertitel des Films, die sich allein über Hand- und Armbewegungen entfaltet. Die visuelle Ausdruckskraft der Bilder hat auch die Motivwahl des diesjährigen Festival-Plakats motiviert. Die vom DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum restaurierte Fassung feiert im Arkadenhof ihre Weltpremiere.
Musikalische Live-Begleitung: Wilfried Kaets (verschiedene Instrumente)
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Montag, 15. August 2022, 21:45 Uhr: BLIND HUSBANDS (Du sollst nicht begehren / Blinde Ehemänner); Erich von Stroheim, USA, 1919
Erich von Stroheims visuell beeindruckendes Regiedebüt ist eine in den Alpen angesiedelte Filmparabel über die Folgen von Untreue. Dank des Österreichischen Filmmuseums liegt der Film aus dem Jahr 1919 nun in einer rekonstruierten Fassung vor, die der Originallänge und der ursprünglichen Bildqualität am nächsten kommt.
Die musikalische Begleitung kommt von dem Duo Cellophon, bestehen aus Paul Rittel und Tobias Stutz (Cello).
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Dienstag, 16. August 2022, 21 Uhr: THE CURE (Die Chaplin-Quelle); Charles Chaplin, USA, 1917
Auch die Größen des amerikanischen Slapsticks finden dieses Jahr ihren Platz im Programm. In dieser Slapstick-Komödie spielt Charlie Chaplin einen Betrunkenen, der bei einem widerwilligen Entzugsversuch in einem Kurort Chaos stiftet.
Dazu tritt das Ensemble Filmsirup auf, bestehend aus Matthias Kaufmann, Christian Carazo, Matthias André und Michi Hendricks (verschiedene Instrumente).
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Dienstag, 16. August 2022, 21:45 Uhr: LASTER DER MENSCHHEIT; Rudolf Meinert, Deutschland, 1927
Im Anschluss an Chaplins Komödie wird LASTER DER MENSCHHEIT mit Asta Nielsen in der Hauptrolle gezeigt, in dem es alles andere als lustig zugeht. Die berühmte dänische Filmdiva brilliert in dieser deutschen Produktion in einer ungewöhnlichen Rolle als eine von Kokain- und Opiumsucht zerstörte Opernsängerin. Der symbolreiche Aufklärungsfilm von Regisseur Rudolf Meinert wurde jüngst von der Cinémathèque royale de Belgique digital restauriert – in Bonn wird am 16. August die Weltpremiere der neuen Restaurierung gefeiert.
Die musikalische Begleitung kommt auch hier von dem Ensemble Filmsirup, bestehend aus Matthias Kaufmann, Christian Carazo, Matthias André, Michi Hendricks (verschiedene Instrumente).
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Mittwoch, 17. August 2022, 21 Uhr: DIE GROSSE LIEBE EINER KLEINEN TÄNZERIN; Alfred Zeisler, Deutschland, 1924
Dieser düstere Märchen-Animationsfilm lässt sich keineswegs als Kinderfilm verstehen. Die Stilmittel des expressionistischen Films werden hier auf beeindruckende Art und Weise in der Gattung des Puppentrick-Films angewendet. Das Frühwerk des späteren Spielfilmregisseurs Alfred Zeisler wurde 2019 vom DFF restauriert und kommt in Bonn zum ersten Mal in dieser Form auf die große Leinwand.
Musikalisch begleitet wird der Film von Maud Nelissen (Flügel) und Mykyta Sierov (Oboe).
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Mittwoch, 17. August 2022, 21:45 Uhr: THE SENTIMENTAL BLOKE (Ein sentimentaler Kerl); Raymond Longford, Australien, 1919
Neben berühmten und weniger bekannten Werken aus Deutschland, den USA, Schweden, Dänemark, Italien und der Sowjetunion wird mit THE SENTIMENTAL BLOKE erstmals ein Film aus Australien in Bonn zu sehen sein. Der neorealistische Film entstand unter maßgeblicher Beteiligung der Hauptdarstellerin Lottie Lyell, die auch am Drehbuch, am Szenenbild, am Schnitt und an der Produktion mitwirkte. Am 17. August erlebt die vom National Film and Sound Archive of Australia restaurierte Fassung im Arkadenhof ihre europäische Erstaufführung.
Die Live-Musik kommt von Elaine Loebenstein (Flügel).
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Donnerstag, 18. August 2022, 21 Uhr: ERBLICH BELASTET?; Harry Piel, Deutschland, 1913
ERBLICH BELASTET, ein Film des in Düsseldorf geborenen “Dynamit-Regisseurs” und späteren Actionfilmhelden Harry Piel, bietet den Besucher*innen ein spannendes Wildwest-Drama “Made in Germany”. Die Restaurierung des Filmmuseums Düsseldorf erlebt bei den Stummfilmtagen ihre Weltpremiere.
Musikalisch begleitet wird der Film von Maud Nelissen (Flügel).
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Donnerstag, 18. August 2022, 22 Uhr: GUNNAR HEDES SAGA (Die Herrenhofsage); Mauritz Stiller, Schweden, 1923
Im Anschluss an das Wildwest-Drama wird mit GUNNAR HEDES SAGA eine weitere Premiere auf der Leinwand zu sehen sein – die neue digitale Restaurierung des Schwedischen Filminstituts wird im Arkadenhof erstmals außerhalb von Stockholm gezeigt.
Musikalische Live-Begleitung: Neil Brand (Flügel) & Günter A. Buchwald (Geige, Bratsche)
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Freitag, 19. August 2022, 21 Uhr: THE BOAT (Wasser hat keine Balken); Buster Keaton & Edward F. Cline, USA, 1921
Ein weiterer großer Name des amerikanischen Slapsticks erscheint mit Buster Keatons THE BOAT am 19. August auf der Leinwand des Bonner Sommerkinos. Keaton selbst bezeichnete den Film, in dem er mit seiner ganzen Familie in einem selbstgebauten Boot aufs Meer fährt, später als einen seiner Lieblingsfilme. Er bietet eine Art Blaupause für seine späteren Langfilmmeisterwerke, wie The Navigator.
Die Live-Musik zum Film kommt von Neil Brand (Flügel).
Freitag, 19. August 2022, 22 Uhr: ATLANTIS; August Blom, Dänemark, 1913
Thematisch passend wird im Anschluss an Buster Keatons Kurzfilm ATLANTIS gezeigt, ein dänischer Monumentalfilm des Regisseurs August Blom, dessen dramatischer Höhepunkt der spannend inszenierte Untergang eines großen Passagierdampfers auf der Fahrt von Europa nach Amerika bildet. In der zeitgenössischen wie auch der späteren Rezeption wurde der Film, der auf der gleichnamigen Novelle Gerhart Hauptmanns basiert, mit dem Schicksal der Titanic in Verbindung gebracht, die 1912 sank. 2022 jährt sich nicht nur der Untergang der Titanic zum 110. Mal, auch James Camerons preisgekrönter Blockbuster entstand vor 25 Jahren. ATLANTIS wird in einer neuen 4K-Digitalisierung des Dänischen Filminstituts gezeigt.
Die musikalische Begleitung zu dem Film kommt von Günter A. Buchwald (Flügel, Geige, Bratsche) und Frank Bockius (Schlagzeug, Percussion).
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Samstag, 20. August 2022, 21 Uhr: LEV LIVET LEENDE (Geh lachend durchs Leben); Pauline Brunius, Schweden, 1921
Titel und Handlung dieses Kurzfilm beziehen sich auf Douglas Fairbanks’ 1917 erschienenes Ratgeberbuch Laugh and Live. Entstanden ist diese charmante Situationskomödie unter der Regie von Pauline Brunius, die auch als Schauspielerin in GUNNAR HEDES SAGA zu sehen ist.
Erstmals treten zu diesem Film M-Cine auf, bestehend aus Dorothee Haddenbruch und Katharina Stashik (Flügel, Saxophon).
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Samstag, 20. August 2022, 21:45 Uhr: THE MARK OF ZORRO (Das Zeichen des Zorro); Fred Niblo, USA, 1920
Douglas Fairbanks, gewissermaßen der Held aller Stummfilmhelden, ist im Anschluss an den schwedischen Kurzfilm ist seinem ersten Mantel-und-Degen-Klassiker, THE MARK OF ZORRO, zu sehen. Die neue 4K-Restaurierung von Photoplay Productions in London erlebt ihre internationale Erstaufführung in Bonn.
Musikalische Live-Begleitung: Richard Siedhoff (Flügel) und Frank Bockius (Schlagzeug, Percussion).
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Sonntag, 21. August 2022, 21 Uhr: LIMITE (Grenze); Mário Peixoto, Brasilien, 1931
Den fulminanten Abschluss des Festivals bildet der wohl berühmteste brasilianische Stummfilm: LIMITE von Regisseur Marió Peixoto. Der visuell packende und hypnotisierende Avantgardefilm, der Peixotos einzige Regiearbeit blieb, war lange Zeit in Vergessenheit geraten und konnte 2010 mit der Unterstützung von Martin Scorsese restauriert und vor dem Verschwinden gerettet werden.
Die Live-Musik zum Film am Abschlussabend kommt von Richard Siedhoff (Flügel) und Mykyta Sierov (Oboe).
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