
Rashomon (Das Lustwäldchen) Japan 1950 // R: Akira Kurosawa // B: Akira Kurosawa, Shinobu Hashimoto // K: Kazuo Miyagawa // D: Toshiro Mifune // F: 35mm, OmeU // L: 88 Min.
Ein Verbrechen im mittelalterlichen Japan: eine vergewaltigte Frau, ein toter Samurai – und vier sich widersprechende Zeugenaussagen über den Hergang der Tat. Diesen eigentlich nicht weiter ungewöhnlichen Stoff setzte der japanische Regisseur Akira Kurosawa auf ebenso einfache wie geniale Weise um: Sein Kniff ist die Konfrontation der widersprüchlichen Zeugenaussagen in Form von gleichgewichtigen subjektiven Rückblenden. Die Frage nach dem Wahrheitsgehalt des Gezeigten wird dabei umso eindringlicher gestellt, als die Protagonisten ihre Zeugenaussagen frontal in die Kamera sprechen und so gewissermaßen das Publikum als Richter anrufen. „Es gibt wenige Filme, die in ähnlichem Maße einen Leitfaden bieten zum täglichen Sehen, Denken und Verstehen der Dinge und Menschen, die uns umgeben“ (Philipp Bühler). Rashomon trug Akira Kurosawa den Auslandsoscar und den Goldenen Löwen ein, führte zu seinem internationalen Durchbruch – und bescherte dem japanischen Kino eine zuvor nicht gekannte Aufmerksamkeit im Westen.
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