„CINÉFÊTE 15“ vom 26. Februar bis 06. März 2015 Bonn

Liberté, Égalité, Fraternité“, was bedeuten diese drei Wörter, auf die Frankreich so stolz ist? Freiheit, Respekt des anderen und seiner Rechte, Freundschaft? Ist das damit gemeint? Und wie kann man diese überhaupt erreichen, egal in welchem Land? Genau mit diesen Fragen beschäftigt sich Cinéfête 15. Mit Humor, mit herausragenden Dramen und einer großen Vielfalt von Themen – bei Cinéfête 15 geht es dieses Jahr sowohl um Identitäts- und Integrationsfragen als auch um Malerei, Fußball und Schnellschreibwettbewerbe – erzählt das französische Jugendfilmfestival über die Schwierigkeit, Vorurteile loszuwerden. Gleichzeitig zeigt es, wie schön es ist, diese gemeinsam zu überwinden.

Die 15. Ausgabe des französischsprachigen Jugendfilmfestivals findet in Bonn im Kino in der Brotfabrik, dem LVR-LandesMuseum Bonn und dem Haus der Geschichte statt.

Programmübersicht Stand 18.2.2015

Mit LE TABLEAU ist dieses Jahr wieder ein Animationsfilm dabei. Fans der jüngsten französischen Komödien werden bei den Filmen L’ITALIEN und LA CAGE DORÉE fündig. Traumjob, Traumfrau: das Leben von Olivier Barouxs Dino scheint perfekt: Alle lieben den lebenslustigen Italiener. Einziger Haken: Er ist gar keiner. Den italienischen Namen hat er sich selbst ausgesucht, um Vorurteilen gegen Araber aus dem Weg zu gehen. Bei Ruben Alves’ Film geht es um eine weitere Migrationswelle, die Frankreich bis heute prägt – die portugiesische. Viele Jahre ist es her, seit die Ribeiros Portugal verließen und nach Paris kamen. Eigentlich haben sie sich ihr Leben schön eingerichtet. Wäre da nicht ein letzter Rest Sehnsucht nach der alten Heimat am Meer… Frankreich wird bis heute oft mit Eleganz, romantischer Liebe und clowneskem Humor assoziiert. Liebhaber dieses Frankreichs und des französischen Films werden von Régis Roinsards Komödie POPULAIRE nicht enttäuscht. Im Frühjahr 1958 will die hübsche Rose mehr, als nur im Krämerladen ihres Vaters in der Normandie versauern. Heimlich bewirbt sie sich bei dem Schönling Louis Echard als Sekretärin. Louis‘ sportlicher Ehrgeiz ist geweckt und er meldet Rose beim regionalen Schnellschreibwettbewerb an. In Retro-Optik der 50er Jahre mit viel Witz und feiner Ironie, wird sich Populaire rekordverdächtig schnell ins Herz der jungen Zuschauer schreiben – und das absolut fehlerfrei! Wer damit noch nicht genug hat von Wettbewerben, sollte sich Samuel Collardeys Tragikomödie COMME UN LION nicht entgehen lassen: Der junge Mitri, 15 Jahre alt, lebt in einem Dorf im Senegal. Wie viele Jugendliche in seinem Alter spielt er Fußball und träumt dabei von Barça und Chelsea. Als ein französischer Talentscout auf ihn aufmerksam wird, sieht er das als seine Chance. In Paris angekommen geht alles den Bach hinunter: Mitri wird im Stich gelassen, hat keinen Cent in der Tasche und kann sich nicht vorstellen, mit der Demütigung zurechtzukommen, falls er in sein Dorf zurückkehrt. Aber letztendlich holt ihn sein Fußballtraum wieder ein. Samuel Collardeys Film wurde mit echten Nachwuchsspielern des französischen Profi-Vereins FC Sochaux gedreht. Bei den beiden letzten Filmen von Cinéfête 15 werden Brücken aufgebaut, Brücken zwischen den Völkern, durch Kunst und Freundschaft. Tal – Protagonistin von UNE BOUTEILLE À LA MER – ist eine 17-jährige jüdische Französin, die mit ihrer Familie in Jerusalem lebt. Naim ist 20 Jahre alt und Palästinenser. Obwohl beide eigentlich Todfeinde sein müssten, entwickelt sich aus einem Briefverkehr eine intensive Freundschaft, ja sogar eine spezielle Liebe. Bei SÉRAPHINE, bildet sich in unruhigen Zeiten eine Freundschaft, eine Kunstbeziehung zwischen zwei weiteren Ländern, die wir gut kennen, nämlich Frankreich und Deutschland. 1912, der erste Weltkrieg rückt näher, der deutsche Kunstsammler Wilhelm Uhde zieht in das französische Städtchen Senlis, um sich dem Schreiben zu widmen. Eines Tages entdeckt er bei Nachbarn ein kleines, auf Holz gemaltes Bild, das ihn sogleich fasziniert. Zu seiner großen Überraschung stellt sich heraus, dass seine Haushälterin Séraphine das Bild gemalt hat. In Frankreich avancierte Séraphine innerhalb kürzester Zeit zum Publikumsliebling.

Alle Filme werden in Originalfassung mit deutschen Untertiteln gezeigt. Der Eintritt beträgt 3,50 Euro. Reservierungen sind unter der Adresse der Bonner Kinemathek e.V. möglich (geben Sie dazu bitte Ihren Namen und Kontaktadresse, den Namen Ihrer Schule sowie Zahl und Jahrgang der Schüler/innen an). Kurzfristige Reservierungen in der Festivalwoche bitte nur telefonisch vornehmen. Die pädagogischen Begleitmaterialien zu den Filmen können

Veranstalter des Festivals sind die Französische Botschaft, die AG Kino Gilde e.V. und die Instituts Français in Deutschland. Cinéfête steht unter der Schirmherrschaft der 16 Bildungsminister und wird unterstützt von Vision Kino – Netzwerk für Film- und Medienkompetenz. In Bonn findet das Festival in Zusammenarbeit der Bonner Kinemathek, des Institut Français Bonn, dem Förderverein Filmkultur e.V. des LVR-LandesMuseums Bonn und der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland statt.

Spielorte:

LM: LandesMuseum Bonn, Colmantstraße 14-16, 53115 Bonn (Nähe Bonn Hbf)
KB: Kino in der Brotfabrik, Kreuzstraße 16, 53225 Bonn-Beuel (Nähe Bonn-Beuel Bf)
HdG: Haus der Geschichte, Willy Brandt-Allee14, 53113 Bonn (U-Bahn Museumsmeile/Heussallee)

Weitere Termine im Kino in der Brotfabrik sind bei entsprechender Nachfrage möglich.
Rufen Sie uns an!