Vom 16. bis 26. August 2012 zeigt der Förderverein Filmkultur Bonn e.V. wieder in Kooperation mit der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und dem Filmmuseum München bei freiem Eintritt Stummfilme mit live-musikalischer Begleitung im Arkadenhof der Uni Bonn. Auch in diesem Jahr wurde das Programm der Internationalen Stummfilmtage, in dem sich Produktionen aus Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Schweden, den USA und der ehemaligen Sowjetunion finden, vom Leiter des Filmmuseums München, Stefan Drößler, kuratiert. Wie stets werden Klassiker mit Legenden wie Marlene Dietrich oder Buster Keaton, aber ebenso Raritäten und neu restaurierte Filme präsentiert.
Eröffnet wird das Festival am 16. August mit Erich von Stroheims THE WEDDING MARCH – HOCHZEITSMARSCH aus dem Jahr 1928. Das in Zweifarbtechnicolor gefilmte Drama aus den USA erzählt von der Hochzeit des – vom Regisseur selbst gespielten – verarmten Prinzen Nicki mit einer reichen Industriellentochter. Diese Heirat wird nicht die einzige im Programm der diesjährigen Stummfilmtage bleiben; eine ganze Reihe von Filmen befasst sich mit Freud und Leid von Brautsuche, Eheglück und Trennungsschmerz und kreist um starke, unfolgsame, gar unmenschliche Frauenfiguren.
Weitere Schwerpunkte in diesem Jahr sind – nicht nur im abendlichen Programm – der Schriftsteller Franz Kafka und seine Beziehung zum Stummfilm. Das zweitägige Symposium KAFKA GEHT INS KINO, das der Förderverein Filmkultur Bonn in Kooperation mit dem Institut für Germanistik, Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft der Universität Bonn realisiert, nähert sich in Vorträgen und anhand von Filmbeispielen dem Dichter und seiner Perspektive auf das Kino seiner Zeit bzw. der Wechselwirkung von Film und Kafkas Literatur. Stefan Drößler erarbeitet gemeinsam mit Frau Prof. Dr. Kerstin Stüssel das Programm des Symposiums, das am Montag, 20. August, und Dienstag, 21. August, im Hörsaal X der Universität stattfindet.
Ergänzt wird das Programm zudem durch praxisnahe Vorträge im LVR-LandesMuseum Bonn; darin wird es um Asta Nielsen und den TOTENTANZ gehen wie auch um die besondere, „stumm-beredte“ Spielweise von Stummfilmschauspielern, die anhand zahlreicher Filmausschnitte von Martin Girod erläutert wird. Auch der vom Beethovenfest gestiftete Preis für die beste live-musikalische Begleitung eines Stummfilms während des Festivals wird wieder vergeben und ist mit einem Geldpreis in Höhe von € 2.000 sowie einem Auftritt im Rahmenprogramm des Beethovenfestes verbunden.
Das vollständige Programmheft finden Sie hier:
Programmheft 2012